Hinter dem Kernwall by Michael Marcus Thurner

Hinter dem Kernwall by Michael Marcus Thurner

Autor:Michael Marcus Thurner [Thurner, Michael Marcus ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Negasphäre, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2009-04-24T01:00:00+00:00


8.

Intermezzo

11-1-28. Ein Ausweichkonferenzraum, ursprünglich mit Kommunikationstechnik vollgestopft, seit einigen Tagen als »Weißer Saal« bekannt. Als Ort, an dem man Kosmische Weisheit an Leib und Seele spüren konnte -wenn man das dafür notwendige Verständnis aufbrachte.

Alaska Saedelaere und Perry Rhodan waren die bislang einzigen Personen an Bord der JULES VERNE gewesen, die den Saal nutzen konnten. Weder Gucky noch Icho Tolot hatten es geschafft, den Raum zu ... verstehen. Sie waren gut, aber nicht gut genug, so schien das Urteil des Saals zu lauten.

Die Besatzungsmitglieder der JULES VERNE mieden jene Gänge, die zu 11-1-28 führten. Auch wenn der Raum nicht mehr als 40 Meter von der Raumschiffszentrale entfernt lag - die meiste Zeit des Tages blieb er menschenleer. Posbis patrouillierten dort; ab und an ließen sich Wissenschaftler oder Techniker blicken. Sie nahmen Untersuchungen vor, mit eingezogenen Schultern, geradezu hastig und ängstlich, bevor sie sich so rasch wie möglich wieder entfernten.

Fast jedermann fühlte sich in der Nähe des Weißen Saals ... unwohl. Minderwertig. Schwach.

War es das Vibra-Psi, das diese Gefühle verstärkte, oder wuchs die Kraft, die vom Weißen Saal ausging, weiter an?

Der hohle Klang eines Roboters im typischen Stelzschritt verklang gerade um die Ecke, als jemand erschien. Ein riesiger Insektoide materialisierte. Er bewegte sich geschmeidig von einer Seite des Ganges zur anderen. Er wirkte dürr und zerbrechlich. Drei facettierte Augenstreifen, die sich übereinander gelagert um die Front des hageren Schädels zogen, leuchteten blau bis violett im Schein der Beleuchtungskörper.

Der Insektoide sah sich interessiert um. Sein Oberkörper beugte sich weit in Richtung des Weißen Saals, als fühlte er sich von dort angezogen, während die chitingepanzerten Beine unbewegt blieben.

Er ... schnüffelte.

Alles an ihm vermittelte diesen Eindruck. Nichts schien ihm zu entgehen. Er sammelte Informationen, in seiner ruhigen, wortlosen Art, registrierte sie, beurteilte sie. Manche Dinge wie zum Beispiel winzige Staubkörnchen, die durch den Gang flirrten, erregten seine Aufmerksamkeit. Anderes wie zum Beispiel sich unter Einfluss von Elektromagneten ständig verändernde Metallspanbilder entlang der Seitenwände interessierte ihn keinen Deut.

Der Insektoide knickte in den Gelenken an Armen und Beinen leise knacksend ein und streckte sich wieder durch, als wollte er mithilfe einiger Kniebeugen den Körper entspannen. Auch diese Bewegungen wirkten fließend und gleichmäßig.

Stimmen ertönten. Menschen kamen um die Ecke jenes Ganges gebogen, in dem er materialisiert war. Sie sprachen viel zu laut, wohl um ihre Angst vor dem Weißen Saal zu übertünchen.

Der Insektoide reagierte zielgerichtet, ohne Hast. Er zog sich mit weiten Schritten zurück, in den Halbschatten eines Seitenkorridors, der von Wartungsrobotern als Zugang zu den Innereien der JULES VERNE genutzt wurde. Dort begann er zu morphen. Die dürre Gestalt zog sich in Blitzesschnelle in die Breite, wurde zu einem ovalen Ding von fünf Metern Höhe. Wo eben noch ein Lebewesen gestanden hatte, lehnte nun ein überdimensionierter Spiegel an der Wand.

Die drei Terraner schlenderten am Korridor vorbei. Keiner von ihnen achtete auf den Spiegel, auf den String-Legaten.

Und selbst wenn sie ihn gesehen hätten, hätten sie es nicht geglaubt. Denn was nicht sein durfte, war auch nicht.

Der String-Legat wartete, bis ihn die Terraner passiert hatten. Dann setzte er seine Beobachtungen nahe 11-1-28 fort.



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